Wie Du Fruchtaufstriche erkennst und worin der Unterschied zum Rest liegt

Blauer Beerenmix, Pfirsich mit Pfeffer oder Cranberry Birne – Fruchtaufstriche liegen im Trend. Doch wann handelt es sich um einen Fruchtaufstrich und wann um eine Konfitüre? Und was ist der Unterschied zu einer Marmelade?

Ob Erdbeer, Aprikose oder Kirsch, für viele gehört ein fruchtiger Brotaufstrich zu einem leckeren Frühstück einfach dazu. Zumal die fruchtig-feinen Köstlichkeiten genau die Energie liefern, die man für einen schwungvollen Start in den Tag braucht

Schaut man aufs Etikett, so finden sich viele unterschiedliche Bezeichnungen – man unterscheidet Konfitüre Extra und Gelees, Marmeladen oder Fruchtaufstriche. Aber was genau steckt dahinter?

Umgangssprachlich nennt sie fast jeder Marmelade. Dass es aber genau festgeschriebene Besonderheiten zwischen Konfitüren, Gelees und Marmeladen gibt, wissen die Wenigsten.

Die Konfitüren-Verordnung definiert den Unterschied

Den Namen Marmelade dürfen offiziell nur eingekochte Zitrusfrüchte tragen. Zubereitungen aus anderen Früchten findet man im Supermarktregal je nach Zusammensetzung als Konfitüre oder Gelees. Konfitüren bestehen aus einem Fruchtanteil von mindestens 35 %. Sie werden aus der ganzen Frucht oder Teilen der Frucht eingekocht und enthalten Fruchtstücke. Auch Gelees bestehen zu mindestens 35 % aus Früchten. Sie können aber entweder aus Saft oder einem wässrigen Auszug der Frucht hergestellt sein und enthalten deshalb keine Fruchtstücke. Ob Marmelade, Konfitüre oder Gelee – alle müssen eine bestimmte Menge an Zucker enthalten, nämlich mindestens 55 %.

Ausnahmen bestätigen die Regel

  • Steht auf einem Konfitüren- oder Geleeglas die Bezeichnung „Extra“, hat diese Ware einen höheren Fruchtanteil: Sie besteht zu mindestens 45 % aus Früchten bzw. Fruchtsaft.
  • Bei einigen Obstarten darf weniger Frucht in der Zubereitung enthalten sein, da sie im Geschmack sehr intensiv sind. Das gilt unter anderem für Johannisbeeren, Hagebutten oder Quitten.
  • Ware, die auf Bauern- und Wochenmärkten oder direkt auf dem Bauernhof erhältlich sind, dürfen unabhängig von der Fruchtart als Marmeladen bezeichnet werden.

Fruchtaufstriche – der feine Unterschied

Fruchterzeugnisse, die mit alternativen Süßungsmitteln, z. B. mit Apfel- oder Agavendicksaft, und nicht mit Zucker oder Honig gesüßt werden, fallen nicht unter die Konfitüren-Verordnung. Sie dürfen daher nicht als Konfitüre bezeichnet werden. Ihr Fruchtanteil liegt z. T. deutlich höher als der von Konfitüren und Marmeladen. Die Hersteller bezeichnen die Produkte meist als Fruchtaufstrich oder auch Fruchtmus. Besonders Bio-Hersteller bieten derartige Erzeugnisse an.

Der Anteil an Früchten und Zucker ist im Unterschied zu Marmeladen und Konfitüren nicht vorgeschrieben. Als Verdickungsmittel können neben Pektin auch z. B. Johannisbrotkernmehl oder Guarkernmehl dienen. Die Hersteller können aber auch ganz auf Zucker und Verdickungsmittel verzichten, wenn die Frucht genug Eigenzucker und -pektin mitbringt. Äpfel, Quitten oder Johannisbeeren z. B. sorgen selbst für ein geliertes Produkt, wenn sie 1:1 mit Zucker über mehrere Stunden gekocht werden. Sehr süße Früchte wie Weintrauben, Pfirsiche oder Mangos gelingen auch ohne Zucker. Aufgrund der verkürzten Haltbarkeit werden Fruchtaufstriche vereinzelt Konservierungsstoffe zugesetzt.

Oft ist dies Vitamin C.

Tipps zur Lagerung

Erzeugnisse mit einem geringeren Zuckeranteil sind weniger lange haltbar. Deshalb gilt besonders für solche Fruchtaufstriche:

  • beim selber Einkochen auf eine gute Küchenhygiene achten
  • an einem trockenen und dunklen Ort lagern
  • das geöffnete Glas im Kühlschrank aufbewahren,
  • die Produkte zügig verbrauchen
  • bei Schimmelbefall den ganzen Inhalt wegwerfen

 

Qualität von Fruchtaufstrichen und Co

In Deutschland wird die Qualität von Konfitüren, Gelees und Marmeladen in der  Konfitüren-Verordnung geregelt. Darüber hinaus gibt es eine europäische Konfitürenverordnung, welche sich leicht von der Deutschen unterscheidet.

Den qualitätsbestimmenden Hauptanteil bei Konfitüre bilden immer vier Zutaten

  • Früchte,
  • Zucker und /oder Zuckerarten (wie Glucose-Fructose-Sirup),
  • Genusssäure (z. B. Zitronensäure) und

Zur Aromatisierung erlaubt ist lediglich der Einsatz von Vanille, Vanille-Aromen und Vanillin. Ebenso Spirituosen, Kräuter und Gewürze.
Je nach vorgeschriebenem Mindestfruchtgehalt unterscheidet man Konfitüre Extra und Konfitüre bzw. Gelee Extra und Gelee.

Konfitüre und Konfitüre EXTRA (Mode oder mehr?)

Eine Konfitüre Extra kann aus einer oder mehreren Fruchtsorten hergestellt werden, wobei der Fruchtanteil bei mindestens 45 Prozent liegen muss. Bei der Konfitüre (früher Konfitüre einfach) liegt der Fruchtanteil bei 35 Prozent. Ausnahmen bilden Fruchtsorten wie z. B. Johannisbeeren, Hagebutten und Quitten mit 35 Prozent Mindestfruchtgehalt für Konfitüre Extra und 25 Prozent Mindestfruchtgehalt für Konfitüre. Und schon verwirrt?

Konfitüre Extra und Konfitüre müssen einen festgelegten Gesamtzuckergehalt aufweisen.  Der gesetzlich vorgeschriebene Gesamtzuckergehalt bei Konfitüren muss mehr als 55g Zucker je 100 g betragen. Bis zur Aktualisierung der Konfitüren-Verordnung im Oktober 2008 lag der gesetzlich vorgeschriebene Gesamtzuckergehalt sogar bei mindestens 60 g je 100 g. Der Zahnarzt und die Krankenhäuser freuen sich. Speziell da der klassische Zuckergehalt aus raffinerierten Industriezucker stammt.

Da lässt sich auch der ProKopf Verbrauch an Zucker erklären: Gemäß Wikipedia lag der Jahresverbrauch von Zucker in den Jahren 2012/2013 in Deutschland bei 32,1 kg pro Person. Also pro Tag bei 87,95 Gramm. Und das geht schneller als Sie Glauben!

In der heutigen Zeit ist es wohl eher Standard, dass in jedem Gericht Zucker drin ist und in wehe man fängt an, die Etiketten zu lesen. Ja, da kommen einem doch öfters komische Falten auf die Stirn.

Dem Trend nach gesunder und ausgewogener Ernährung folgend, wurde der Gesamtzuckergehalt der von diversen Anbietern bereits auf die möglichen 56 g je 100 g reduziert.

Also für mich ist das Mode. Wahre Fruchtaufstriche haben 70 % Fruchtanteil und mehr. Und das ist keine Mode und sie schmeckt auch gleich ganz anders. Und wenn dann noch Anbieter und Manufakturen den Industriezucker austauschen und Rohzucker oder Vollrohrzucker verwenden, dann wird es noch besser.

Und viele verzichten sogar ganz! Also rein die Süße von der Frucht oder von Kräutern wie Vanille etc. Es gibt also unzählige Arten der Süßungsmöglichkeiten.

Variationsmöglichkeiten bei der Herstellung verschiedener Aufstricharten

Es gibt sehr viele Variationsmöglichkeiten bei der Herstellung dieser Erzeugnisse und im speziellen bei der Herstellung von Fruchtaufstrichen, da weder die Zuckermenge noch die Zuckerart festgelegt ist.

Als Süßungsmittel können anstelle des üblich verwendeten weißen Kristallzuckers auch

  • Brauner Zucker,
  • Rohr-,
  • Roh-,
  • Voll-
  • oder Kandiszucker,
  • Traubenzucker,
  • Honig,
  • Ahornsirup,
  • Agavendicksaft
  • oder für Diabetikerkonfitüre Fruchtzucker oder Zuckeraustauschstoffe wie z.B. Sorbit verwendet werden, um nur einige zu nennen.

Der Hype um die Kalorie: Konfitüren, Marmeladen und Fruchtaufstriche kalorioenreduziert

Im Zuge einer Änderung der Diätverordnung gelten nach aktuellem wissenschaftlichen Erkenntnisstand die gleichen Empfehlungen für eine gesunde Ernährung für Menschen, die an Diabetis mellitus erkrankt sind wie für die Allgemeinbevölkerung. Spezielle Nahrungsmittel, in denen etwa Zucker durch Fruktose ersetzt wird, sind für Diabetiker nicht erforderlich. Daher wurden die spezifischen Anforderungen an Lebensmittel für Diabetiker aufgehoben.

Als „light“ oder „kalorienreduziert“ darf eine Konfitüre dann bezeichnet werden, wenn Ihr Brennwert gegenüber einer herkömmlichen Konfitüre um mindestens 30 Prozent reduziert ist. Der Haushaltszuckeranteil wird dabei vollständig oder zum Teil durch Süßstoffe ersetzt. Und ob das mal Sinn macht?

Den Wunsch nach Produkten mit weniger Zucker macht die Firmen zu Kreativwerkstätten: Zentis schwimmt hier ganz vorne mit. Hauptsache süß! Die Industrie bedient sich oft einem Trick. Um weniger Kalorien zu erhalten tauscht man Zucker gegen folgende Süßstoffe aus:

  • Acesulfam(E 950)
  • Aspartam(E 951)
  • Aspartam-Acesulfam-Salz(E 962)
  • Cyclamat(E 952)
  • Neohesperidin(E 959)
  • Neotam(E 961)
  • Saccharin(E 954)
  • Sucralose(E 955)
  • Steviosid(E 960)
  • Thaumatin(E 957)

Einige davon sind sehr schädlich. Andere schmecken, na ja sagen wir mal, bedenklich und wieder andere Gaukeln vor, dass Sie aus der Natur sind. Wie Steviosid. Eine Chemische Stevia-Nachahmung. Stevia als purer Süßstoff oder Austauschstoff ist super. Sofern er pflanzlich ist.

OK, und was ist denn nun eine Marmelade oder Fruchtaufstrich?

Was man in der Umgangssprache als Marmelade bezeichnet, ist in Wahrheit oftmals Konfitüre. Denn wer im Supermarkt bei dem Begriff Marmelade an Erdbeer- oder Kirschmarmelade denkt, liegt interessanterweise falsch.

Bei industriell hergestellten Produkten dürfen als Marmelade ausschließlich Brotaufstriche aus Zitrusfrüchten (z. B. Orangen, Zitronen, Limetten) mit einem Mindestfruchtgehalt von 20 Prozent bezeichnet werden.

Ergo: Der Begriff Marmelade ist zunächst nur Schall und Rauch. Ohne einen Blick auf den Inhalt im Glas, werden Sie sehr wahrscheinlich nicht das erhalten, was Sie eigentlich suchen.

Hier nochmal eine Auflistung der „Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau Weinsberg“  zu diesem Thema.

Konfitüre extra
und
Gelee extra
Pro 1000 g Erzeugnis beträgt die Mindestmenge an Frucht, Saft oder wässrigem Auszug 450 g, die lösliche Trockenmasse mind. 60 %. Bestimmte Fruchtarten wie schwarze Johannisbeeren, Hagebutten, Quitten, Ingwer, Kaschuäpfel und Passionsfrüchte sind ausgenommen. Hier ist die Mindestmengenanforderung an Frucht geringer.
Konfitüre einfach
und
Gelee einfach
Der Mindestgehalt an Frucht, Saft oder wässriger Auszug bei 1000 g Erzeugnis beträgt 350 g (Ausnahmen wie bei Konfitüre und Gelee extra) und mind. 60 % lösliche Trockenmasse.
Marmelade Streichfähige Zubereitung aus Zuckerarten und Pülpe, Mark, Saft, wässrigen Auszügen oder Schalen von Zitrusfrüchten unter Verwendung von mindestens 200 g Zitrusfrüchten. Die Zubereitung muss eine lösliche Trockenmasse von mind. 60 % aufweisen.

 

Und was ist nun noch der Unterschied zu Bio-Fruchtaufstrichen und Marmeladen?

Was Bio-Marmelade noch gesünder macht, lässt sich durch den gesunden Menschenverstand meist schon erahnen. Sie enthält keine Zusatzstoffe wie Farb- oder Konservierungsstoffe und die Zutaten stammen aus umweltfreundlicher biologischer Landwirtschaft.

Oft auch handgepflückt wie die meisten Produkte unserer Anbieter in der GenussBoxX. Hierzu dienen oft Streuobstwiesen. Doch dazu später mehr

Im Gegensatz dazu ist die nächste Info eher Grausig:

Deutschen wird Essen aus China untergejubelt. Pestizide, Schwermetalle, genverändertes Tierfutter: Lebensmittel aus China fallen bei Kontrollen besonders häufig negativ auf. Doch die Verbraucher ahnen meist nicht, dass ihr Essen von dort stammt.

Zitat aus einem Artikel aus dem Jahr 2014:

Entsprechend zugeknöpft geben sich die Markenhersteller von Marmeladen, Säften oder Tiefkühlfisch darüber, wie viel sie aus China importieren und wie sie die Qualität der Rohstoffe kontrollieren. So zum Beispiel Zentis. Der Aachener Marmeladenhersteller verkauft nicht nur Fruchtaufstriche in Eigenmarke, sondern stellt auch für andere Lebensmittelunternehmen Fruchtzubereitungen her, etwa Erdbeerpüree, das in Joghurts, Eis oder Backwaren verwendet wird.

Auf Anfrage teilt Zentis nur vage mit, es verwende Früchte „teilweise auch aus China“. Der Mitarbeiter eines anderen großen Marmeladenherstellers sagt, chinesische Erdbeeren seien billig, rund 600 Euro pro Tonne, und kosteten damit zum Beispiel nur ein Drittel von spanischen Erdbeeren.

Manchmal rächt sich der Einkauf der billigen Ware. Im vergangenen Jahr hatte eine Ladung Tiefkühlerdbeeren aus China rund 11.000 Kinder und Erwachsene mit Brechdurchfall infiziert, ausgelöst durch Noroviren. Die Betroffenen hatten die aufgetauten Früchte in Schulkantinen als Nachtisch gegessen – und sicher nicht geahnt, dass sie Obst aus Asien vorgesetzt bekommen.

Vielleicht lehnt Zentis auch deshalb ein Interview zu Importen und Qualitätskontrollen ab. Auf eine Anfrage antwortet das Unternehmen schriftlich, Zentis trage „den Kunden gegenüber höchste Verantwortung in puncto Lebensmittelsicherheit und -qualität“. Ähnlich antwortet die Molkerei Müller: Eigene Prüfer machten regelmäßig Kontrollen vor Ort.“

Ich sage es ja, grausig! Daher lieben wir regionale Anbieter, wo man sich überzeugen kann, wie es hergestellt wird, wo die Zutaten herkommen und wo der Unterschied auf der Zunge geschmeckt wird.

Fazit zu Fruchtaufstrichen, Marmeladen und Co.

Wir von der GenussBoxX stellen Ihnen liebend gerne ehrliche Produkte von ehrlichen Betrieben vor und Sie werden schnell merken. Diese Produkte schmecken einfach anders. Besser und sie sind gesünder, nachhaltiger und unterstützen die regionale Vielfalt und den Menschen von Nebenan.

Qualität und Liebe zum Produkt sind wichtiger als der Preis. Den gute Zutaten und liebevolle Herstellung haben Ihren Wert. Und ich esse lieber einen Brotaufstrich der schmeckt und mit dem ich ein gutes Gewissen zur Umwelt, den Menschen und zur Natur habe.

Herstellung von Fruchtaufstrichen und / oder Marmeladen:

Zunächst unterscheiden sich zwei Arten der Zubereitung: heiß und kalt. Da wir keine Experten im Marmeladekochen sind, habe ich mich entschieden, Ihnen hier eine bewährte Vorgehensweise der Lehranstalt

„Gekochte Erzeugnisse:

Die Qualität der Konfitüren und Fruchtaufstriche beruht im wesentlichen auf ihrem Aroma, der Konsistenz, der Erhaltung und Verteilung der Früchte bzw. Fruchtteile und ihrer Farbe.

Diese Eigenschaften werden durch die Auswahl der zugesetzten Stoffe und durch die Art der Durchführung des Kochprozesses und des Abkühlens und Abfüllens beeinflusst.

Um einen Saftverlust zu vermeiden, werden die Früchte zuerst gewaschen, dann entstielt, entsteint oder das Kernhaus entfernt. Anschließend werden größere Früchte in Stücke geschnitten, geraspelt oder sogar püriert. Aprikosen und Pfirsiche können auch zuvor geschält werden, indem sie kurz in kochendes Wasser getaucht und anschließend kalt abgeschreckt werden.

Nun beginnt der Kochprozess

Zum Gelieren wird, wie oben erwähnt, meist Pektin verwendet. Bei der Verwendung der im Handel erhältlichen Gelierzucker wird nach dem Zugeben der Zuckermenge das Ganze für ca. 5 min unter Rühren aufgekocht und heiß in mit heißem Wasser ausgespülte Gläser gefüllt. Nach dem Säubern des Glasrandes werden diese meist mit Twist-Off-Deckeln verschlossen. Es gibt noch weitere Möglichkeiten des Abfüllens und sterilen Verschließens, doch hat sich die oben erwähnte Variante als die praktikabelste herausgestellt.

Um keim- und bakterienbelastete Luft im Glas so gering wie möglich zu halten, sollten die Gläser bis an den Rand gefüllt werden. Durch Umdrehen und kurzweiliges (etwa 30 min) auf den Kopf stellen des Erzeugnisses wird die Luft durch das noch heiße Gut gespült und dabei konserviert. Zusätzlich bewirkt dies eine bessere Verteilung der stückigen Früchte, da der Geliervorgang des Pektins erst beim Abkühlen einsetzt.

Werden keine fertig gemischten Gelierzucker eingesetzt, sollten bei der Verwendung des Geliermittels Pektin einige Dinge beachtet werden, um eine optimale Gelierung zu erreichen:

  1. Die Geliereigenschaften der einzelnen Fruchtarten sind sehr verschieden. Dies liegt an den unterschiedlichen natürlichen Pektingehalten der Früchte (siehe untenstehende Tabelle). Nach diesen Gehalten richtet sich die Menge des zuzufügenden Pektins, um eine gute Konsistenz zu erreichen 
  2. Tabelle: Pektingehalte verschiedener Früchte
  • Früchte mit hohem Pektingehalt:
    Apfel, Berberitze, Heidelbeere, Preiselbeere, Stachelbeere, Quitte, Zitrusfrüchte, Schwarze Johannisbeere
  • Früchte mit mittlerem Pektingehalt:
    Birne, Brombeere, Himbeere, Pfirsich, Pflaume, Marille, Sanddorn, Schlehe, Vogelbeere, Rote Johannisbeere
  • Früchte mit geringem Pektingehalt:
    Erdbeere, Kirsche, Holunderbeere, Rhabarber, Weintraube
  1. Die optimale Ausbildung eines Gels ist direkt abhängig vom Mengenverhältnis der Bestandteile Frucht, Zuckerarten, Wasser, Säure und Pektin. Da viele Früchte zu wenig Säure aufweisen, ist ein Zusatz von Zitronensäure in Form von Pulver oder Zitronensaft notwendig.
  2. Um ein Zusammenballen und Klumpenbildung des Pektins beim Einrühren in die Früchte zu vermeiden, sollte es zuvor mit einer ca. 10 fachen Menge Zucker fein vermischt werden.
  3. Die Trockenmasse des Erzeugnisses sollte beim Einrühren des Pektins 30 % nicht überschreiten, da ein zu hoher Trockenmassegehalt den Lösevorgang des Pektins beeinflusst und eine unvollständige Auflösung eine schlechte Gelierung bedingt. Beim Einrühren des Pektin-Zucker-Gemisches im Verhältnis von ca. 1:10 bleibt der Trockenmassegehalt unter der kritischen Grenze.
  4. Das Einrühren des Pektin-Zucker-Gemisches erfolgt in den vorgewärmten Ansatz. Feste Früchte werden vor der Zugabe der Zutaten mit wenig Wasser aufgekocht, um ein Platzen der harten Häute zu erreichen und einen ausreichenden Zuckeraustausch zu ermöglichen. Erst wenn das Pektin vollständig gelöst ist, wird der restliche Zucker zugegeben.

Das Abfüllen der Erzeugnisse erfolgt wie oben beschrieben.

Kaltgerührte Erzeugnisse:

Bei diesen Erzeugnissen entfällt der Kochvorgang. Um ein Zusammenbacken des Verdickungsmittels beim Einrühren in die Früchte zu vermeiden, wird es mit dem Zucker vermischt. Dieses Gemisch wird zu den Früchten gegeben und bis zur vollständigen Auflösung des Zuckers (ca. 10 min) gerührt. Das Erzeugnis wird in heiß ausgespülte und hygienisch einwandfreie Portionspackungen abgefüllt. Vor dem Verschließen werden sie eine Zeit lang offen stehen gelassen, damit der eingerührte Sauerstoff teilweise wieder entweichen kann.

Diese Produkte sind bei kühler Lagerung höchstens 1 Woche haltbar, da die Hitzebehandlung fehlt. Sie können jedoch, abgefüllt in Portionspackungen, eingefroren werden. So können auch im Winter frisch schmeckende Fruchterzeugnisse, die sich hervorragend aufs Brot, aber auch zum Einrühren in Milchprodukte eignen, aufgetischt werden. Auch gefrorenes Obst lässt sich sehr gut zu dieser Art der Fruchtaufstriche verarbeiten.

Bei einer Konfitürenherstellung mit Erhitzung finden aufgrund der hohen Temperatur verschiedene physikalische und chemische Umsetzungen statt. Unter anderem wird ein Teil des Weißzuckers in seine Ausgangsstoffe Fructose und Glucose gespalten. Dieser, als Invertzuckerbildung bezeichneter Vorgang, trägt wesentlich zum Geschmack eines gekochten Erzeugnisses bei. Bei den kaltgerührten süßen Aufstrichen fehlen diese Geruchs- und Geschmackstoffe. Dafür bleiben die leicht flüchtigen Aromastoffe der Frucht erhalten, welche bei gekochten Erzeugnissen durch die Einwirkung der Temperatur verloren gehen. Ähnliches erfolgt mit den farbgebenden Substanzen. Durch hohe Temperaturen werden fruchteigene Farbstoffe zerstört, andere neu gebildet, z.B. durch die Karamellisierung des Zuckers. Gekochte Aufstriche weisen deshalb im Gegensatz zu kalt gerührten meist eine dunklere Farbe auf.

Bei den kaltgerührten Erzeugnissen werden bevorzugt die Verdickungsmittel Pektin oder Johannisbrotkernmehl verwendet. Diese quellen im kalten Ansatz. Es findet aufgrund des fehlenden Kochvorgangs keine Gelierung statt. Somit erhalten diese Erzeugnisse eine etwas andere Konsistenz, sie sind musig, nicht geliert und besitzen aufgrund der langen Rührzeit kaum noch stückige Früchte.

Guarkernmehl als Verdickungsmittel bildet Aufstriche mit zäher, fädenziehender Konsistenz und ist deshalb weniger geeignet.

Somit haben wir ein Produkt eigener Art, welches aufgrund der erwähnten Unterschiede zu den gekochten Aufstrichen in Farbe, Konsistenz und Aroma nicht direkt mit diesen verglichen werden kann.“

Wo kommen die Früchte für die Fruchtaufstriche und Marmeladen her?

Streuobstwiesen, regionaler Anbau, vs China, konventioneller Massenanbau. Schauen wir uns die Definition von Streuobstwiesen gemäß Wikipedia an :

Die Streuobstwiese, regional auch Obstwiese, Obstgarten, Bitz, Bongert oder Bungert genannt, ist eine traditionelle Form des Obstbaus. Auf Streuobstwiesen stehen hochstämmige Obstbäume meist unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher Arten und Sorten. Der moderne, intensive Obstanbau ist dagegen von niederstämmigen Obstsorten in Monokultur geprägt (Obstplantagen).“

Einige unserer Anbieter greifen mit Vorliebe auf diese Ressourcen zurück, da diese für die Natur und den Geschmack der Fruchtaufstriche einen markanten Unterschied machen. Oft sind die Qualität und die Vielfalt hier besser als auf jeder Bio-Plantage. Ebenso wie regionale kleine Felder, auf denen per Hand die Frucht gepflückt wird. Oft werden diese Felder nach strengen Demeter Richtlinien oder Bioland Standard bewirtschaftet.

Das Ergebnis ist häufig besser als auf großen Plantagen, die mit viel Einsatz von Petiziden, Fungiziden und Herbiziden auf Gleichheit gehen. Die Früchte sollen für den Verkauf gleich sein! Krumm oder aus der Form geratene Früchte sind nicht gewünscht.

Doch dem Geschmack ist seine Form egal. Speziell wenn es um eine Marmelade oder Gelee oder einen Fruchtaufstrich geht. Hier zählt Reinheit, Natürlichkeit und intensiver Geschmack.

Wir wissen ja mittlerweile, was in China los ist. Ein offenes Geheimnis ist die Tatsache, dass in China die Pflanzen- und Baumwurzeln mit allem behandelt werden dürfen und sie dennoch als Bio gelten. Ergo, ist in den Pflanzen, Früchten und Agrarerzeugnissen mehr Schlechtes drin, als möglicherweise gedacht.

Leider gibt es nicht mehr viele Streuobstwiesen. Laut Wikipedia finden sich größere, landschaftsprägende Streuobstwiesen heute noch in Österreich, in Süddeutschland, am Nordhang des Kyffhäusergebirges und in der Schweiz.

Die größten Bestände finden sich am Fuß der Schwäbischen Alb. Die großen Streuobstflächen des niederösterreichischen Mostviertels liegen rund um die weitverstreuten Gehöfte.

Daher freuen wir uns, dass einige unserer Anbieter auf diese Ressourcen zugunsten des Geschmacks zurück greifen.

Im Leben geht es um Spaß und Freude am Moment. So wie beim Genuss einer guten Marmelade. Sie erkennen diese am Lächeln, im Moment wo Sie Ihre Zunge verwöhnt.

Wichtig bei allem was mit Kochen, Backen, Konservieren etc. zu tun hat, ist der Spaß und Genuss-Faktor. Nehmen Sie sich Zeit, probieren Sie aus, testen Sie, Kaufen Sie einfach mal eine Auswahl mit vielen unterschiedlichen Geschmacksrichtungen.

Nicht immer nur Erdbeere, auch wenn ich diese ebenso Liebe. Lassen Sie Ihre Sinne mal schweifen. Der Geruch darf mal anders sein, die Aromen mal neu schmecken, die für Sie neue Frucht-Kombination hervor ruft.

Fruchtaufstriche sorgen für gute Laune und machen einfach Spaß.


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