Haben Sie sich auch schon mal gefragt, wie unser System eigentlich entstanden ist?
Wo kommen Zinsen her, wie läuft es hinter den Kulissen ab? Um Ihnen einen Einblick in die Entstehung unseres heutigen Geldes zu geben, habe ich eine kleine Geschichte von einem Amerikaner übernommen, die mir sehr gut gefällt. Auch wenn diese nicht eins zu eins umsetzbar ist, so zeigt Sie doch die Hintergründe sehr deutlich auf. Als einen kleinen Appetitanreger habe ich im Anhang einen Ausschnitt für Sie bereit gestellt.
In meinem neuen Buch “Entdecke Dein Leben – Erwarte Dein Wunder” dürfen Sie gerne die komplette Story und weitere Hintergründe dazu erlesen. Es wird am 27.07.2011 erscheinen.
In Harmonie
Heiko Gärtner
Auszug:
Der Fehler im System
Text: Larry Hannigan, Australien, 1971 (!). Originaltitel: „I Want the Earth Plus 5 %“
(„Gib mir die Welt plus 5 Prozent“), Redaktion: Michael Kent; Übersetzung: Eckehard Junge
Die Geschichte von Fabian, dem Goldschmied:
»Gib mir die Welt plus 5 Prozent!« Das unentdeckte Geheimnis des
Banken- und Geldsystems. Warum überall Geld fehlt!
Fabian war innerlich erregt, als er seine Rede übte, die er am kommenden Tag vor einer großen Menschenmenge halten würde. Schon immer hatte er nach Macht und Prestige gestrebt. Nun würde sein Traum bald wahr werden. Fabian war ein Handwerker, der mit Gold und Silber arbeitete, Schmuck und Verzierungen herstellte, doch es gefiel ihm nicht mehr, dass er sich seinen Lebensunterhalt mit Arbeit zu verdienen hatte. Er suchte den Reiz des Außergewöhnlichen, die Herausforderung – und nun stand sein großer Plan vor der Verwirklichung. Seit Generationen war der direkte Warentausch die gängige Art des Handels. Wer eine Familie zu ernähren hatte, bewältigte diese Aufgabe entweder ganz durch eigenen Anbau und eigene Viehzucht, oder er spezialisierte sich auf ein bestimmtes Gewerbe. Der Überschuss aus eigener Produktion wurde gegen den Überschuss anderer eingetauscht. Der Marktplatz war der muntere Mittelpunkt des gesellschaftlichen Lebens. Trotz Staub und Lärm war das bunte Treiben allgemein beliebt, denn es gab immer viel Neues und Interessantes zu hören. In letzter Zeit schienen sich jedoch Reibereien und Streitigkeiten zu häufen. Wozu noch viele Worte darüber verlieren? Es war an der Zeit, ein besseres System auf die Beine zu stellen. Für gewöhnlich waren die Menschen bislang guter Dinge gewesen und hatten sich an den Früchten ihrer Arbeit erfreut. Die Regierungsform war ausgesprochen simpel: In jeder Gemeinde wurde ein Bürgerrat gewählt, dessen Aufgabe es war, Freiheiten und Rechte des
Einzelnen zu sichern und zu gewährleisten. Niemand durfte gegen seinen Willen zu irgendetwas gezwungen werden, weder auf Betreiben eines Einzelnen noch einer Gruppe. Das war der einzige Zweck der Regierung, und jeder gewählte Bürgermeister wurde von seiner Gemeinde bereitwillig unterstützt. Der Markttag warf jedoch einige Probleme auf, denen nicht ohne weiteres beizukommen war. Welchen Wert hatte ein Messer? Sollte es mit einem oder mit zwei Körben Mais bezahlt werden? War eine Kuh mehr wert als ein Leiterwagen? Wo war der Maßstab? Niemandem fiel ein besseres System ein. Fabian hatte den Menschen verkündet: „Ich habe die Lösung für unsere Probleme mit dem Tauschhandel!“ Alle Mitbürger waren zu einer großen Versammlung geladen.
Münzgeld
Auf dem Stadtplatz kam eine gewaltige Menschenmenge zusammen. Fabian erläuterte sein neues System, das er „Geld“ nannte. Da die Sache recht viel versprechend klang, fragten die Menschen ihn neugierig, wie
die Umstellung denn in Angriff genommen werden solle. „Das Gold, aus dem ich normalerweise Schmuck herstelle, ist ein sehr edles Metall“, sagte er. „Es rostet nicht, verfärbt sich nicht und ist unbegrenzt haltbar.
Also werde ich aus Gold eine Anzahl Münzen herstellen und jede Münze einen Taler nennen.“ Er erklärte dem Publikum, wie sich der Wert des Talers bald einpendeln würde und dass die Verwendung von „Geld“
als Tauschmittel erheblich praktischer wäre als der unmittelbare Austausch von Waren. Ein Mitglied des Bürgerrates merkte an, dass einige Leute doch ohne weiteres selbst Gold schürfen und Münzen daraus
herstellen könnten. Fabian hatte die Antwort schon parat: „Das wäre unrecht! Als Zahlungsmittel gelten natürlich nur Münzen, die von der Regierung genehmigt sind. Zur Sicherheit wird ein Siegel aufgeprägt.“ Das fanden die Zuhörer ganz plausibel, und es wurde vorgeschlagen, dass jeder zunächst einmal dieselbe Anzahl Münzen erhalten solle. Da warf jedoch der Kerzenmacher ein: „Das Anrecht auf die meisten Taler habe ich, denn meine
Kerzen benutzt jeder.“ – „Auf keinen Fall“, rief einer der Bauern, „denn ohne Lebensmittel würden alle verhungern! Die meisten Taler sollten bestimmt an die Bauern gehen!“ So entstand zunächst eine allgemeine Zankerei. Fabian ließ die Leute eine Zeit lang miteinander streiten und eröffnete ihnen schließlich eine verblüffende Lösung: „Da ihr euch nicht einigen könnt, schlage ich vor, dass ihr all die Taler, die ihr braucht, zunächst einmal von mir bezieht. Es gibt dafür theoretisch keine Obergrenze, aber ihr müsst natürlich in der Lage sein, mir den Betrag zurückzuzahlen. Je mehr Taler ihr von mir bekommt, umso mehr müsst ihr nach Ablauf eines Jahres zurückzahlen.“ – „Na schön“, sagten die Mitbürger, „und was springt für dich dabei heraus?“ „Weil ich euch eine Dienstleistung bereitstelle“, erklärte Fabian, „nämlich die Geldversorgung, habe ich Anspruch auf eine Vergütung. Sagen wir mal, für jeweils 100 Taler, die ich euch zur Verfügung stelle, erhalte ich für jedes fortlaufende Jahr der Verschuldung 100 plus 5 Taler zurück. Diese 5 Taler extra sind meine Leihgebühr, und diese Leihgebühr wollen wir ‚Zinsen‘ nennen.“ Einen anderen Weg schien es nicht zu geben, und 5 % schienen eine bescheidene Forderung zu sein. „Kommt nächsten Freitag wieder, dann fangen wir an.“ Fabian verlor keine Zeit und verbrachte die nächsten Tage und Nächte mit der Herstellung von Münzen. Eine Woche später standen die Leute vor seinem Geschäft Schlange. Nachdem der Bürgerrat die Münzen inspiziert und genehmigt hatte, liehen sich die ersten Bürger ihre ersten Taler. Manche wollten zunächst nur wenige Taler, um das ungewohnte System erst einmal auszuprobieren. Sehr bald erfreute sich das neue Tauschmittel großer Beliebtheit, sodass der Wert
aller Dinge nach Goldmünzen oder „Talern“ eingeschätzt wurde. Diese Wertzuweisung war der „Preis“ eines Erzeugnisses, und der Preis beruhte hauptsächlich auf dem Arbeitsaufwand, der mit der Herstellung verbunden war. Wenn sehr viel Arbeit erforderlich war, dann wurde ein hoher Preis verlangt; Dinge jedoch, die sich fast mühelos herstellen ließen, waren billig. Wettbewerb In einer der Städte des Landes lebte ein Mann namens Alban. Er war der einzige Uhrmacher. Seine Kundschaft war bereit, für seine Uhren einen hohen Preis zu bezahlen. Dann aber kam ein anderer Mann, der ebenfalls Uhren herstellte und sie billiger anbot, um seinen Absatz zu steigern. Alban war gezwungen, die Preise zu senken, um nicht all seine Kunden an die billigere Konkurrenz zu verlieren. Bald hatte sich die Preisentwicklung auf einem kundenfreundlichen Niveau ausgeglichen, weil beide Uhrmacher bestrebt waren, zum günstigsten Preis die bestmögliche Qualität zu liefern. Es war ein echter und ehrlicher freier Wettbewerb. Das gleiche Prinzip erfasste bald sämtliche Branchen – das Baugewerbe, den Transportsektor, die Landwirtschaft, ja sogar die Buchhalter und jeden anderen Beruf. Die Kunden hatten freie Auswahl und entschieden sich nach eigenem Ermessen für das beste Angebot. Es gab keine künstlichen Schutzmaßnahmen wie etwa Konzessionen oder Zölle, um anderen Leuten den Einstieg ins Geschäft zu verwehren. Der Lebensstandard stieg und schließlich wunderte sich ein jeder, wie ein Leben vor der Einführung des „Geldes“ überhaupt möglich gewesen war. Verschuldung Zum Jahresende suchte Fabian all die Leute auf, die ihm Geld schuldeten. Manche besaßen inzwischen mehr, als sie geborgt hatten, was aber gleichzeitig bedeutete, dass andere nun weniger hatten, da ja nur eine bestimmte Anzahl Münzen in Umlauf gebracht worden war. Wer einen Überschuss erzielt hatte, zahlte also die hundert Taler plus fünf Taler Zinsen zurück, musste sich oft jedoch erneut Geld leihen, um im Geschäft zu bleiben. All den anderen wurde erstmals klar, dass sie verschuldet waren. Bevor ihnen Fabian erneut Geld lieh, belastete er das Eigentum dieser Menschen mit einer Hypothek, um seine Forderungen abzusichern. Nun waren die Schuldner nicht nur verschuldet, sondern auch ihre Häuser verpfändet, sodass sie sich rasch aufmachten, nach den „fehlenden 5 Talern“ zu suchen, die so unglaublich
schwer aufzutreiben waren. Eine Rechnung, die nie aufgehen kann Niemand wurde gewahr, dass die Gesellschaft als Ganzes aus dieser Schuldenfalle nie wieder herauskommen konnte, denn selbst wenn alle ursprünglich hergestellten und in Umlauf gebrachten Taler zurückgezahlt worden wären, dann hätten auf jeweils 100 Taler immer noch jene fünf Taler „Zinsen“ pro Jahr gefehlt. Niemand außer Fabian begriff, dass die Zinsen niemals gezahlt werden konnten – denn diese zusätzlich geforderte Anzahl an Münzen war nie erzeugt worden. Es war absolut unvermeidlich, dass sich einige Leute bald als zahlungsunfähig erwiesen.
Mehr erfahren Sie in meinem Buch für das Sie sich rechts oben vormerken lassen können.
In Harmonie
Ihr Heiko Gärtner
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